Ein Gastbeitrag von Tristan von Keitz
Der Wiener Zentralfriedhof ist bekannt für seine Geschichte, seine imposanten Grabstätten und die vielen Prominenten, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben. Doch mitten zwischen alten Steinen, Alleen und stillen Wegen lebt eine überraschend lebendige Gemeinschaft: Feldhamster. Die kleinen Nager haben sich dieses ungewöhnliche städtische Refugium zunutze gemacht und ich hatte kürzlich die Gelegenheit, sie dort zu beobachten und zu fotografieren.

Erfahrung mit dem Canon RF 100-500/4.5-7.1L IS USM
Zum Einsatz kam das Canon RF 100-500/4.5-7.1L IS USM, ein Telezoom-Objektiv, das ich vor allem wegen seiner Vielseitigkeit und Kompaktheit schätze. Trotz der schwachen Lichtverhältnisse hat sich das Objektiv hervorragend geschlagen. Der Autofokus arbeitete präzise und schnell, selbst wenn der Kontrast durch das diffuse Licht reduziert war. Der Bildstabilisator war eine echte Hilfe und gerade bei längeren Brennweiten konnte ich erstaunlich ruhige Aufnahmen aus der Hand machen. Die Schärfe war durchweg überzeugend, selbst bei Offenblende im oberen Zoombereich. Für mich hat sich das Objektiv an diesem Tag einmal mehr als zuverlässiger Begleiter für Wildlife-Fotografie bewährt.

Ein kurzer Einblick in das Leben der Feldhamster
Was viele nicht wissen: Der Feldhamster (Cricetus cricetus) gehört in Österreich zu den streng geschützten Arten. In der freien Landschaft ist er mittlerweile selten geworden, da sein Lebensraum durch intensive Landwirtschaft und Versiegelung zunehmend verloren geht. Der Wiener Zentralfriedhof bietet den Tieren unerwartet ideale Bedingungen: ruhige Flächen, alte Wiesen, wenig Störung – ein Refugium mitten in der Stadt.

Während meiner Beobachtung tauchte plötzlich ein Hamster aus einem kleinen Erdloch am Rand eines Grabsteins auf. Er blieb kurz regungslos, schnupperte in die Luft, als prüfe er, ob die Welt da draußen sicher ist. Dann begann er, im Gras nach Nahrung zu suchen. Sorgfältig sammelte er Halme und Blüten, stopfte sie in seine Hamsterbacken und verschwand wieder in seinem Bau. Dieser kurze Moment war nicht nur fotografisch spannend, sondern auch berührend. Der Kontrast zwischen dem Leben, das sich dort regt, und dem Ort der Stille, an dem es geschieht, war eindrucksvoll.

Warum diese Tiere so wichtig sind
Feldhamster sind wichtige Indikatoren für ein funktionierendes Ökosystem. Wo sie leben, ist der Boden gesund, gibt es Strukturreichtum und wenig menschliche Störung. Dass sie ausgerechnet in einer urbanen Umgebung wie dem Zentralfriedhof überleben, sagt viel darüber aus, wie sehr wir außerhalb der Städte ihren Lebensraum eingeschränkt haben.

Fazit
Die Begegnung mit den Feldhamstern am Wiener Zentralfriedhof war ein besonderes Erlebnis –nicht nur aus fotografischer Sicht, sondern auch im Hinblick auf den Schutz dieser faszinierenden Tiere. Mein Canon RF 100-500/4.5-7.1L IS USM hat bei schwierigen Lichtverhältnissen zuverlässig gearbeitet und es mir ermöglicht, intime Momente einzufangen, ohne die Tiere zu stören.

Es lohnt sich, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen: Manchmal findet man das Wildleben an Orten, wo man es am wenigsten erwartet.

Über mich
Mein Name ist Tristan von Keitz und ich bin 16 Jahre alt und Wildtierfotograf. Mit 8 Jahren habe ich das Fotografieren begonnen, weil mich die Natur schon immer sehr interessiert hat und ich die Momente mit meiner Kamera festhalten wollte, um anderen zu zeigen was für eine tolle Natur wir vor der Haustür haben.
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