Gämsen im Dämmerlicht – Mit der Canon R5 Mark II und dem RF 200-800 mm

Ein Gastbeitrag von Tristan von Keitz

Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, ein ganz besonderes Projekt umzusetzen: Gämsen in freier Wildbahn fotografieren – und das zur Dämmerungszeit, wenn das Licht weich, aber auch extrem herausfordernd ist. Mit im Gepäck: die brandneue Canon EOS R5 Mark II und das RF 200-800/6.3-9 IS USM. Und ich sag’s direkt: Diese Kombi hat nicht nur geliefert – sie hat mich umgehauen.

Leider mussten wir das Projekt wegen eines aufziehenden Sturms früher als geplant abbrechen. Trotzdem: In der kurzen Zeit, die uns blieb, konnten wir unfassbar intensive Momente einfangen. Gerade diese spontane und herausfordernde Situation hat das Ganze zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht – ein Mega-Projekt, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Faszination Gämse

Die Gämse ist ein Tier, das wie kaum ein anderes die Alpen symbolisiert. Mit ihrem kräftigen Körper, den schwarzen Hörnern und dem typischen schwarzen Streifen im Gesicht wirkt sie anmutig und gleichzeitig unglaublich robust. Sie ist perfekt an ihr raues Habitat angepasst – selbst steile Felswände meistert sie mit einer Leichtigkeit, die beeindruckt.

Besonders in der Dämmerung zeigen Gämsen oft ihr ruhigeres Verhalten. Zwischen Fels und Alpenwiesen bewegen sie sich fast lautlos, wirken gleichzeitig wachsam und doch gelassen. Diese Nähe zu erleben, ohne die Tiere zu stören, ist ein Geschenk.

Genau hier spielt das lange Teleobjektiv seine Stärke aus: Beobachten und dokumentieren, ohne in den Lebensraum der Tiere einzugreifen. Jede Aufnahme war ein stiller Moment, in dem man spürt, wie sensibel und schützenswert diese Tiere sind.

Schwierige Bedingungen? Egal. Die R5 II liefert.

Dämmerlicht ist der natürliche Feind vieler Kameras – besonders, wenn es um Tierfotografie auf große Distanz geht. ISO rauscht, der Fokus kämpft, das Bild wird matschig? Nicht mit der R5 Mark II. Der neue Sensor, gepaart mit der verbesserten Bildstabilisierung und dem überarbeiteten Autofokus-System, hat hier ganze Arbeit geleistet.

Selbst bei wenig Licht hat der Augenautofokus die Gämse blitzschnell erfasst – und gehalten. Ich musste nicht kämpfen, nicht korrigieren. Einfach zielen, auslösen – Treffer. Direkt aufs Auge. Perfekt scharf.

Das RF 200-800mm – Flexibilität mit Reichweite

Die Brennweite von 800 mm klingt erstmal nach schwerem Geschütz – ist es aber nicht. Das RF 200-800 mm bringt überraschend wenig Gewicht mit und lässt sich selbst in unwegsamem Gelände noch angenehm handhaben. Bei den Gämsen konnte ich mit 800 mm ganz nah ran, ohne sie zu stören – ein riesiger Vorteil bei Wildtierfotografie.

Auch bei Offenblende (F9 bei 800mm) war die Schärfe beeindruckend knackig, selbst in schwierigen Lichtsituationen. Kein Fokus-Pumpen, kein Warten – einfach zuverlässig.

Next Level – Mehr braucht man nicht sagen

Ich bin ehrlich: Ich bin kritisch mit meinem Equipment. Aber nach diesem Einsatz habe ich nichts zu meckern. Die R5 Mark II und das RF 200-800mm harmonieren so gut miteinander, dass ich fast vergesse, wie herausfordernd die Bedingungen eigentlich waren.

Diese Kombination ist für mich aktuell das Next Level in der Wildlife-Fotografie: Leistungsstark, treffsicher, flexibel – und dabei noch handlich genug für den mobilen Einsatz in schwierigem Gelände.

Fazit: Absolute Empfehlung

Wer in die Tierfotografie einsteigen oder sein Setup auf das nächste Level bringen will, sollte sich diese Kombi unbedingt anschauen. Die R5 Mark II und das RF 200-800 mm sind nicht nur ein Werkzeug – sie sind für mich ein Erlebnis.

Und auch wenn wir das Projekt sturmbedingt vorzeitig abbrechen mussten: Die Begegnung mit den Gämsen in dieser besonderen Stimmung der Dämmerung, hat gezeigt, warum ich Wildlife-Fotografie so liebe. Technik ist wichtig – aber am Ende sind es die Tiere und diese einzigartigen Momente, die zählen.

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