Molberger Dose (c) Sandra Westermann

Über die kleinen Momente in der Natur …

Ein Gastbeitrag von Sandra Westermann

Wenn ich gefragt werde, was ich in der Natur fotografiere, dann antworte ich meistens: “Nichts so richtig und von allem ein bisschen.” Zwar mit einem Augenzwinkern, aber im Grunde ist es genau das. Ich sehe mich nicht als Landschaftsfotografin. Auch die Pflanzen- und Makrofotografie ist nicht Hauptbestandteil meiner Arbeit, und die Tierfotografie noch viel weniger. Es ist eher eine Mischung aus all diesen Bereichen. Doch was diese Bilder am Ende verbindet, ist mein Ansporn, kleine, besondere Momente und Stimmungen festzuhalten – persönliche Eindrücke und Augenblicke, die ich entdeckt habe.

Bornholm (c) Sandra Westermann

Ich möchte in meinen Bildern nicht das zeigen, was schon viele andere vor mir gezeigt haben. Ich schaue mir zwar gerne klassische Landschaftsbilder an, diese selbst zu fotografieren, bringt mir keine große Freude. Ich möchte nicht, dass meine Bilder nur das zeigen, das bereits unzählige Male fotografiert wurde und dem Betrachter vertraut erscheint. Ich möchte, das meine Bilder verwundern, berühren, Fragen aufwerfen und im Kopf bleiben.

Kraniche (c) Sandra Westermann

Meine Bilder entstehen aus dem Wunsch heraus, Augenblicke einzufangen, die im nächsten Moment schon wieder vergangen sind. Am interessantesten sind für mich die kleinen, unscheinbaren Details und Momente, die oft übersehen werden, flüchtig und vergänglich, doch voller Magie.
Das sind meistens besondere Lichtstimmungen, die kaum jemand wahrnimmt. Es sind diese kleinen Szenen, die die Natur für mich so faszinierend machen und die ich in meinen Bildern sichtbar machen möchte.


In meiner Arbeit geht es nicht um Effekthascherei oder die Anwendung skurriler Aufnahmetechniken. Vielmehr suche ich nach einer Ästhetik, die oft durch Reduktion besticht – durch Klarheit, Ruhe und gezielte Bildkomposition.

(c) Sandra Westermann

Trotz der Flüchtigkeit meiner Motive lege ich großen Wert auf ein durchdachtes Vorgehen. Jedes Bild ist ein Unikat, eine Momentaufnahme, die oft nicht reproduzierbar ist. Meine Fotografie ist ein ständiges Wechselspiel zwischen Planung und Intuition. Meine Heimat in Norddeutschland ist dabei für mich die
größte Inspiration. Ich lebe sehr naturnah, was es mir ermöglicht, spontan zu sein. Hier, zwischen Nebelschwaden am Morgen und den warmen Farben lauer Sommerabende, finde ich genau das, wonach ich suche: die Schönheit des Unscheinbaren an mir vertrauten Orten.

Birke (c) Sandra Westermann

Ich weiß genau, wann und wo das Licht am schönsten ist, und ich weiss, welche Stimmung mich erwartet. Doch was ich dort finde und wie ich es festhalte, ist jedes Mal aufs Neue überraschend und immer anders.

Schachbrett (c) Sandra Westermann

Mit meinen Bildern möchte ich zeigen, wie reich die Natur an flüchtigen Momenten ist, die nicht wiederholbar sind. Es geht mir darum, diese Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit sichtbar zu machen – und gleichzeitig eine ästhetische Harmonie zu schaffen.

Libelle (c) Sandra Westermann

Und selbst wenn ich einmal ohne ein gutes Bild nach Hause komme, habe ich doch Zeit in der Natur verbracht, habe die Atmosphäre gespürt und dennoch neue Inspirationen gefunden.


Und am Ende ist meine Arbeit nicht nur ein Ausdruck meiner Kreativität, sondern auch ein Aufmerksam-machen auf die oft übersehenen, kleinen Wunder der Natur.

(c) Sandra Westermann

Über mich

Porträt Sandra Westermann

Ich heiße Sandra Westermann, lebe in Norddeutschland und bin seit vielen Jahren als selbstständige Naturfotografin tätig. Ich leite Naturfotografie-Workshops, halte Vorträge und bin Mitglied der GDT.

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Weitere Bilder findest du auf meiner Webseite .

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