Unterwegs in Venedig mit der Panasonic Lumix S9 © Thomas Adorff

Unterwegs in Venedig mit der Panasonic Lumix S9

Ein Reisebericht von Thomas Adorff

Die Panasonic S9 habe ich bereits auf meiner Reise nach Stockholm in einem der letzten Blog Beiträge vorstellen können. Um herauszufinden, ob sie eine ideale Reisekamera ist, hatte ich sie auf einer weiteren Tour mit im Gepäck. Dieses Mal sollte es mich ins vorweihnachtliche Venedig führen. Wenn ich ehrlich bin: Venedig war nicht immer meine Traumstadt. Die Klischees – zu viele Touristen, zu teuer, zu inszeniert – haben mich lange Zeit abgeschreckt. Doch mein erster Besuch hat alles verändert. Die Magie dieser Stadt, ihre unvergleichliche Atmosphäre und ihre schier unendlichen Fotomotive haben mich gefesselt.

Ausgerüstet mit der S9, dem Standard Zoom, dem 35/1,8 und dem 85/1,8 mache ich mich auf den Weg, diese Stadt erneut zu erkunden. Es gibt das große, touristische Venedig mit seinen berühmten Plätzen wie dem Markusplatz oder der Rialtobrücke. Diesen Plätzen muss man unbedingt einen Besuch abstatten. Aber abseits bekannter Sehenswürdigkeiten schlummert ein anderes, ein ruhigeres, geheimnisvolleres, oft menschenleeres Venedig. Und genau dieses Venedig will ich erneut erkunden.

Vom Wasser aus fotografieren

Aber fangen wir vorne an! Wie jeder Besuch startet auch dieses Mal die Tour in Venedig auf dem Vaporetto. Das Auto im Parkhaus abgestellt, führt mich der erste Weg zur Vaporetto-Station und mit dem öffentlichen „Bus“ geht es dann hinein nach Venedig. Das ist wie immer eine sehr gute Gelegenheit, die ersten Fotos zu schießen. Die Rialto Brücke, eines der ersten Motive, ist immer von Touristen umgeben … Aber habt ihr sie schon mal aus dem Vaporetto fotografiert? Das ist eine schöne Gelegenheit, die Brücke vom Wasser aus zu fotografieren. Ohne die großen Touristengruppen am Ufer des Kanals Grande!

Unterwegs in Venedig mit der Panasonic Lumix S9 © Thomas Adorff

Aber auch im Vaporetto gibt es unzählige Motive: Spiegelungen in den Fenstern, die Vaporetto-Stationen und der Blick auf Santa Maria della Salute, eine der Sehenswürdigkeiten Venedigs. Und hier – in den Standardmotiven – liegt wie so oft die Herausforderung beim Fotografieren. Ich versuche, neben den bekannten Standardanblicken immer auch besondere Perspektiven auf die Gebäude zu finden.

Motive am frühen Morgen

Was fällt jedem als erstes neben der Rialto Brücke ein, wenn man Venedig hört? Mit Sicherheit der Markusplatz. Meiner Meinung nach bietet der Markusplatz die schönsten Motive früh morgens zur blauen und goldenen Stunde. Also zu der Zeit, zu der die meisten Touristen noch im Hotel sind. Um diese Zeit lohnt sich ein Stativ, um die typischen Venedig-Motive zu fotografieren: An der Lagune liegen die Gondeln mit Blick auf die Kirche San Giorgio Maggiore. Dies ist eines der Postkartenmotive in Venedig und ein Platz, der unendliche Motive bietet.

Unterwegs in Venedig mit der Panasonic Lumix S9 © Thomas Adorff

Ihr solltet unbedingt auch dieses typische Motiv aufnehmen. Dazu nehme ich etwa die vorderen Säulen des Dogenpalasts mit auf mein Foto. Hierdurch lässt sich hervorragend der Blick führen und das Auge des Betrachters lenken. Ich fange gerne die Atmosphäre des Platzes ein. Auch dafür verwende ich wieder die internen LUTs der Kamera, um die schöne Lichtstimmung mit der Kamera so zu fotografieren, dass ich die Bilder direkt verschicken kann. Eine tolle Funktion. Es ist sehr einfach, sich neue LUTs zu suchen und diese direkt beim Fotografieren in unterschiedlichen Einstellungen zu verwenden. Hier hat Panasonic wirklich ein cooles Feature in die Kamera eingebracht!

Im Anschluss gehe ich dann weiter vor zu den Gondeln, fotografiere direkt in die aufgehende Sonne um den Gondoliere auf seinem Boot morgens bei der Arbeit festzuhalten. Passend kommt dazu auch noch der große Schwarm an Vögeln im Hintergrund, was eine sehr stimmungsvolle Szenerie erzeugt.

Mittlerweile ist es so hell, dass ich auch wunderbar ohne Stativ fotografieren kann. Das geringe Gewicht der Kamera zusammen mit dem Bildstabilisator ermöglicht mir auch mal 1/10 s aus der Hand. Genau das ist es, was ich an einer schönen leichten Kamera schätze: ungezwungen und ohne großes Gepäck zu fotografieren. Es gibt aber weitere tolle Möglichkeiten, diesen Anblick noch stimmungsvoller zu fotografieren und die Perspektive zu wechseln. Das geht ganz einfach mit dem Klappdisplay. Ich hocke mich dazu vor eine Pfütze. Das Wasser schwappt morgens je nach Wasserpegel über die ersten Treppenstufen und es bilden sich oft große Pfützen auf dem Asphalt. Diese Pfützen nutze ich jetzt, indem ich die Kamera ganz nah über das Wasser halte, um so eine Spieglung zu fotografieren. Auch hier achte ich wieder darauf, das sich etwa die Sonne in der Pfütze spiegelt oder sich manche Details, wie die Lampen, in der Pfütze wiederholen.

An dieser Stelle möchte ich euch noch einen Tipp mit auf den Weg geben: Wenn ihr Motive fotografieren möchtet, die an Aquarelle oder Gemälde erinnern, solltet ihr unbedingt mal lange Verschlusszeiten ausprobieren und beim Fotografieren die Kamera bewegen …

Unterwegs in Venedig mit der Panasonic Lumix S9 © Thomas Adorff

Für dieses Motiv stelle ich eine Zeit von ca. 1 Sekunde (immer abhängig von der Gesamthelligkeit) ein. Beim Betätigen des Auslösers bewege ich dann die Kamera sanft von unten nach oben. Durch diese gleichmäßige Bewegung in die gleiche Richtung, in die sich auch die Gondeln bewegen, erziele ich einen sehr schönen Aquarell-Look. Durch die senkrechte Bewegung verlängern sich z.B. die Pfähle im Wasser nach oben. Die Kirche am anderen Ufer ist so weit weg, dass hier der Verwischungs-Effekt gar nicht groß zu sehen ist. Natürlich wird bei solchen Experimenten nicht jede Aufnahme perfekt. Aber es ist eine tolle und einfache Möglichkeit, ganz besondere Bilder entstehen zu lassen.

Die Dämmerung und der Abend

Vom morgendlichen Sonnenaufgang springen wir direkt in die Dämmerung. Ich finde, früh morgens und abends hat nicht nur Venedig, sondern jede Stadt auch ihren ganz besonderen Charme, auch wenn dieser Venedig noch viel mehr zur Geltung kommt. Es wird herrlich ruhig. Die Touristenströme nehmen langsam ab. Dadurch, dass es in der ganzen Stadt keine Autos gibt, ist sie einfach nur leergefet. Und genau das sind für mich die schönsten Momente und Motive in Venedig.

Die kleinen dunklen Eckchen, marode, oft nur durch eine Lampe beleuchtet. Immer ein Blick auf das Wasser – das hat schon was. Oft ertappe ich mich dabei, wie ich abends viel zu lange durch die leeren Gassen schlendere und das Fotografieren genieße. Hierzu nehme ich meist nur eine lichtstarke Festbrennweite mit. In diesem Fall das 35 mm Objektiv mit einer Anfangsblende von 1,8. Eine hervorragende Brennweite, um in diesen leeren Gassen zu fotografieren. Das lichtstarke Objektiv und das geringe Gewicht der Kamera … Ich wiederhole mich immer wieder, aber das sind beste Voraussetzungen, um ohne Stativ auch mal mit langen Verschlusszeiten zu fotografieren.

Ich lasse mich abends gerne treiben und gehe ganz bewusst abseits der ausgetretenen Pfade in Venedig umher, denn dort schlummern oft die schönsten Motive. Einsame leere Gassen, Spiegelungen auf dem Kopfsteinpflaster, Durchblicke und Einblicke, die ich besonders schätze.

Besondere Motive am helllichten Tag

Auch tagsüber gibt es natürlich unheimlich viel in Venedig zu entdecken. Ich liebe es, in großen Städten irgendwo Ausblicke von oben zu fotografieren. Ich mag den Blick über die Dächer von Städten, bieten sie doch oft eine ganz besondere Perspektive. Wie hier z.B. aneinandergereiht wie kleine Lego-Bausteine: die roten Ziegeldächer, die Schornsteine … so etwas mag ich sehr. Bei solchen Motiven unterstützt mich immer die lange Brennweite, in diesem Fall das 85 mm Objektiv von Panasonic. Durch die Brennweite erreiche ich eine tolle komprimierte Perspektive, die den Eindruck der Enge in den Gassen verstärkt, indem die Häuser noch weiter zusammen rücken.

Das 20-60 mm Objektiv ist sehr kompakt und lässt mich spielerisch die Perspektive sehr variieren. Wie hier auf dem Palazzo Contarini del Bovolo, wo ich durch das Weitwinkel einen schönen gerahmten Blick auf den Markusplatz mit dem Campanile fotografieren kann. Oder auch auf dem Campo Santa Maria Formosa, wo ich mit dem Weitwinkel den ganzen Platz im morgendlichen Licht fotografiere.

Unterwegs in Venedig mit der Panasonic Lumix S9 © Thomas Adorff

Trotz der Tristesse gerade im Winter und dem sehr maroden Charme, ist Venedig seine sehr farbenfrohe Stadt. Bei meinen Streifzügen tagsüber durch die Stadt entstehen beispielsweise Fotos, auf denen die roten Backsteinhäuser, der Kanal und wunderschöne Türen direkt am Kanal zusehen sind. Das sind Fotomotive, die mich ansprechen.

Fazit

Was macht eine gute Reisekamera aus? Sie muss klein leicht und handlich sein. Und sie muss zumindest so viel Spaß machen, dass ich sie gerne mitnehme. Und was ist nun mit der Panasonic Lumix S9?  Ich muss gestehen, sie erfüllt alles davon und erwies sich bei meinen Städtetrips als hervorragender Glücksgriff. Sie ist eine Kamera, die mit ihrem edlen Aussehen einen ganz besonderen Charme versprüht. Sie ist einfach in der Bedienung und das kompakte Maß und geringe Gewicht machen sie zu einem perfekten Reisebegleiter.

Die Möglichkeiten, mit der Kamera-App verschiedene LUTs in die Kamera zu laden, ist hervorragend umgesetzt und ideal, um auf die Schnelle Bilder bereits in der Kamera kreativ zu bearbeiten. Die große Auswahl an wirklich hervorragenden Objektiven rundet den Gesamteindruck noch ab.

Alles in allem ist die Panasonic Lumix S9 eine wirklich ästhetische, kompakte und sinnvoll ausgestattete Reisekamera, die ich wirklich gerne mitgenommen habe.

Über Thomas Adorff

Thomas Adorff

Thomas Adorff ist ein absoluter Profi. Der Berufsfotograf versteht sein Handwerk auf ganzer Linie und besticht durch absolute Treffsicherheit in verschiedensten Sujets.
Sein Portfolio reicht von Porträts on Location oder im eigenen Studio über Band- und Konzertfotos bis hin zur Werbefotografie mit all ihren Facetten.
Er beherrscht das natürliche Licht genauso wie das vorhandene Umgebungslicht und vor allem sein Blitzlicht. Er liebt die Umsetzung kreativer Ideen, die von ihm zielsicher und präzise vom Konzept bis zum veredelten Ergebnis geführt werden.
Auffällig ist, dass bei Thomas’ Fotos Menschen meistens die Hauptrolle spielen. Und so gern Thomas die unterschiedlichsten Charaktere vor der Kamera hat, so gern arbeitet er auch mit ihnen hinter der Kamera und vermittelt seine umfangreichen Fachkenntnisse gleichermaßen leidenschaftlich wie unterhaltsam.

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