Ein Gastbeitrag von Marc-André Rehberg
Bei einem meiner alltäglichen Reviergänge im April passierte es -aus dem Unterholz schauten mich zwei große blaue Augen an. Ich wusste, dass an dieser Stelle im Vorjahr ein Fuchsbau war und wollte diesen eigentlich nur kontrollieren. Dies war einer von mehreren Fuchsbauten, die ich in Absprache mit den örtlichen Jagdpächtern regelmäßig beobachte. Letztes Jahr zu dieser Zeit war hier allerdings noch keine Bewegung.Die nächsten Abende setzte ich mich gezielt an den besagten Bau und konnte die jungen Füchse einige Male beobachten. Sie waren noch sehr scheu und hielten nur kurz Ihre Nase aus dem Bau. Ein tolles Foto war hier leider noch nicht möglich.
In der nächsten Zeit wuchsen die kleinen Füchse und damit auch ihre Abenteuerlust. An einem sehr sonnigen Morgen startete ich erneut einen Versuch. Kurz vor Sonnenaufgang zog ich mit meiner Ausrüstung los und legte mich einige Meter vom Bau entfernet in Position. Es verging einige Zeit in der nichts passierte, doch meine Ausdauer sollte belohnt werden. Mit den ersten Sonnenstrahlen die den Fuchsbau erreichten war Bewegung am Bau erkennbar. Der erste junge Fuchs kletterte noch ein wenig wackelig auf den Beinen aus dem Bau. Die ersten Fotos waren gemacht, doch es kam noch besser. Nach kurzer Zeit folgten dem ersten mutigen Fuchs noch drei weitere Geschwister. Die kleinen Welpen genossen die wärmenden Sonnenstrahlen und eroberten die für Sie neue Umgebung.
Weiterhin verbrachte ich einige Abende am Fuchsbau, für wenige Minuten gab es jeden Abend eine wunderschöne Lichtsituation in der sich der Bau in goldenes Licht hüllte. Leider kam zu diesem Zeitpunkt nie eine kleine Fuchsnase aus dem Bau. Ich blieb hartnäckig und versuchte es weiterhin. Auch dieses Mal sollte meine Geduld belohnt werden, nach vielen schönen Situationen mit den jungen Füchsen passierte es. Mein Traum erfüllte sich, de jungen Füchse verließen den Bau als das goldene Licht auf dem Bau lag. Es folgten für mich einige traumhafte Aufnahmen und Situationen die ich nie vergessen werde.
In diesem Moment war mein persönliches Traumfoto 2018 bereits entstanden. Doch mein Glück verließ mich nicht an einem weiteren Fuchsbau. Der zweite Fuchsbau lag versteckt im Wald, sodass ich dort eine völlig andere Kulisse hatte. An diesem Bau waren die kleinen Fuchswelpen bereits in Entdeckerlaune, sodass weitere sehr schöne Fotos entstanden sind.
Ich konnte die jungen Füchse eine relativ lange Zeit beobachten, man merkte schnell, dass einige mutiger waren und die anderen eher schüchtern, einer war kräftiger und der andere sehr wendig. Es wuchsen an beiden Bauten selbständige Persönlichkeiten heran die alle besondere Stärken entwickelten. Ich hoffe die kleinen Füchse können nun die große weite Welt entdecken. Vielleicht sieht man sich eines Tages im Revier wieder!
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