Vor einigen Jahren konnte ich an einem See recht regelmäßig Waschbären beobachten. Da ich die Art bislang nur von Einzelsichtungen kannte, war ich damals immer mal wieder vor Ort um sie zu beobachten. In den darauffolgenden Jahren wurden die Beobachtungen weniger und ich habe mich wieder anderen Arten gewidmet. An der Location war ich trotzdem oft, da es sich in dem Gebiet allgemein ganz gut fotografieren lässt. Anfang des Jahres konnte ich durch einen Zufall wieder einen Waschbären entdecken. Nach einigen Begegnungen konnte ich seine Gewohnheiten etwas abschätzen und ihn dadurch recht beständig an einem Bachlauf abfangen.
Waschbären stellen sich jedoch aus technischer Sicht als deutlich komplexer heraus als beispielsweise Füchse, weil sie sich erst bei fortgeschrittener Dämmerung zeigen. Außerdem halten sie sich nicht im offenen Gelände auf, was bedeutet, dass man sich dauerhaft im vierstelligen ISO-Bereich bewegt. Zeigen sie sich früh, lässt sich manchmal mit ISO 1600 oder ISO 2000 einsteigen. Unter dem Blätterdach der großen Eichen ist man jedoch schnell bei ISO 6400 angelangt. Es bietet sich daher auf jeden Fall an eine Vollformatkamera wie die Canon 5D Mark III oder die Mark IV zu verwenden.
Mit etwas Glück gelang es mir manchmal die mir bekannte junge Waschbärin bei ihrem abendlichen Streifzug zu begleiten. Entlang des kleinen Bachlaufs ergaben sich immer mal wieder Szenen in einem netten Umfeld.
Zu Beginn des Sommers war mir noch nicht klar, wie viele Stunden ich in diesem Sommer bei den Waschbären verbringen werde.
Mein Name ist Jan Piecha (*1990) und ich bin Naturfotograf. Das kommt vermutlich daher, weil ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin, wo man auch mit extrem viel Mühe der Natur nicht aus dem Weg gehen könnte. Vor vielen Jahren bekam ich von meinen Eltern eine erste Digitalkamera zum Geburtstag, die ich vorzugsweise in der Natur ausprobiert habe. Aus den Versuchen wurde ein Hobby und aus dem Hobby eine Leidenschaft. Besonders gerne fotografiere ich Vögel und Säugetiere, da die Herangehensweise an diese Arten immer wieder aufs Neue spannend ist und auch mal Action geboten wird. Dabei arbeite ich gerne an Geschichten zu Arten oder Gebieten und nicht nur am einzelnen Bild. Obwohl mir die Motive vor der Haustür am liebsten sind, genieße ich es auch komplett neue Gegenden in fernen Ländern zu erschließen. Annähernd jede Art fehlt noch im Archiv und man kann sich ganz von neuem austoben. An den Bildern und Erinnerungen solcher Touren kann ich mich noch Jahre später erfreuen.
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