Am vergangenen Wochenende fand in Bad Essen, im westlichen Niedersachsen, die Mitgliederversammlung der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) statt. Dort trafen einige von uns jungen Fotografen aufeinander, unter anderem auch mein guter Kumpel Hermann Hirsch, von dem hier auch des Öfteren zu lesen ist. Bei dieser Gelegenheit zieht es uns immer in die Moore nördlich von Osnabrück, weil die Natur dort zu dieser Zeit geradezu explodiert.
Insgesamt habe ich dort drei Morgen fotografiert und dabei viele geniale Beobachtungen machen können. Obwohl es abends noch das ein oder andere Bierchen in angenehmer Gesellschaft gab, klingelte morgens um halb sechs der Wecker. Es ging ins Moor! Eine halbe Stunde Fahrt trennte uns noch von den herrlichen Motiven und dem wunderbaren Morgenlicht.
Im Moor angekommen wurde man von den Eindrücken erschlagen. Es waren einige Rehe und Hasen unterwegs, die Uferschnepfen jagten sich durch die Wiesen, Kiebitze ließen ihre Balzflüge sehen, überall waren Lachmöwen und Gänse zu hören und aus der Ferne trällerte ein Großer Brachvogel. Auch wenn es jeden Morgen eine Qual war sich nach ca. 4 Stunden wieder aus dem Schlaf zu reißen, hat es sich doch jedes Mal gelohnt. Die Uferschnepfen sind dankbare Motive und lassen sich mit etwas Geschick auf verschiedene Art und Weise fotografieren.
Neben den “normalen” Bewohnern des Moores gab es auch einige besondere Beobachtungen. Vogelarten wie Großer Brachvogel, Rohrweihe oder Bekassine lassen dem Naturfotografen in der Regel schon das Herz schneller schlagen. Kommt dann noch ein großer Trupp Kampfläufer dazu, ist der Morgen perfekt. Das Highlight war jedoch eine Sumpfohreule, die ich gleich an zwei Morgen beobachten konnte. Sobald sie sich in die Luft begab, wurde sie intensiv von Kiebitzen und anderen Vögeln attackiert, sodass sie sich schnell wieder in die Vegetation absinken ließ, um sich zu verstecken.
Am letzten Morgen fotografierten wir noch an einem Schilfgebiet, wo sich ein weiteres Highlight ergab. Die Blaukehlchen balzten eifrig und ließen ihren schönen Gesang erklingen. Nebenbei waren noch Fasane und Rohrammern in dem Gebiet unterwegs, die als angenehmer Beifang empfunden wurden.
Es war ein gelungenes Wochenende mit vielen netten Gesprächen bei der Mitgliederversammlung, viel Spaß mit einigen chaotischen Fotografen und auch der ein oder anderen schönen Aufnahme, trotz viel zu wenig Schlaf. Es lohnt sich doch immer wieder früh morgens in der Natur unterwegs zu sein. Die Bilder wurden mit einer EOS 5D III und einem Canon 500/4 L IS II aufgenommen.
Jan Piecha
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