Ende September diesen Jahres stand für mich seit langem mal wieder ein Urlaub an. Es ging für zwei Wochen auf die kleine Insel Curacao im Süden der Karibik. Da es nicht mein erster Aufenthalt dort war, wusste ich was mich erwartet und ich habe dementsprechend vorher versucht mein Equipment leicht anzupassen. Für diesen Zweck bestellte ich mir bei AC-Foto ein kleines, handliches Canon 70-200/4 L IS, einen Käsemann Polfilter Zirk. XS-PRO digital MRC nano, einen Canon Speedlite 430EX II und ein bisschen Kleinkram.


Bislang hatte ich noch keine Erfahrungen mit der Blitzfotografie bei Tieren, aber ich wollte es gerne einmal ausprobieren. In diesem Blogeintrag möchte ich dazu ein erstes Ergebnis zeigen. Wie gesagt ist es der erste Versuch und entspricht daher sicherlich noch keiner routinierten Ausführung, wie man es von einigen Vogelfotografen kennt.
Der wohl häufigste Vogel auf der Insel ist der Bananaquit, oder auch Sugarbird genannt. Den Ruf der kleinen gelben Vögelchen hört man an vielen Stellen, aber so richtig frei sitzen sie nicht allzu häufig. Meistens halten sie sich im dichten Blattwerk auf, wodurch die Belichtung bislang kaum zu bewältigen war.

EOS 5D III , 500/4 L IS II + ef Ext. 1,4 III | 1/200 | f5,6 | ISO-800 | +0,7 , © Jan Piecha
Beim Frühstück auf der Terrasse fiel mir auf, dass einige der Vögel immer wieder die gleichen Stellen nutzten. Ich steckte also mal den Blitz auf und versuchte mich an der Vogelfotografie mit Blitz. Bereits das erste Bild zeigte eine deutliche Verbesserung.

Die Strukturen im schwarzen Gefieder kommen bereits bei in der unbearbeiteten Variante besser zum Ausdruck und das schwarze Auge im schwarzen Gefieder wird sichtbar. So habe ich ein bisschen mit der Intensität des Blitzes und der Belichtungskorrektur rumgespielt, bis ich am Ende einige brauchbare Bilder hatte. Wichtig war es dabei vor allem die Intensität zu reduzieren, damit es nicht übermäßig stark “totgeblitzt” aussieht. Mit Intensitäten von -1 bis -2 bin ich bei der langen Brennweite und dem vorhandenen Licht relativ zufrieden gewesen. Blitzte ich zu stark, musste ich die Belichtungskorrektur herunternehmen, wodurch der Hintergrund nicht so schön erleuchtet wurde. Blitzte ich zu wenig, wurden die Strukturen des Gefieders nicht so schön deutlich. Der richtige Mix war es also, den ich vor Ort erst einmal finden musste. Ohne den Blitz wären sie jedenfalls in dieser Form nicht zu realisieren gewesen.

Für mich waren es die ersten Versuche einen Blitz in der Vogelfotografie einzusetzen, aber die Ergebnisse machen mir Lust auf mehr. Es wird sicherlich nicht der letzte Versuch gewesen sein, weshalb die Chancen für einen Folgeeintrag in ferner Zukunft nicht schlecht stehen. Abschließend ist vielleicht noch zu erwähnen, dass bei der Blitzfotografie mit Tieren immer auf die Reaktion des Tieres geachtet werden sollte, damit die Tiere nicht gestört werden. Die hier gezeigten Bilder wurden tagsüber mit reduzierter Leistung aufgenommen und die Vögel waren aufgrund der langen Brennweite einige Meter weit entfernt. Dementsprechend war keine Reaktion auf den Blitz festzustellen.
Jan Piecha
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