Lünen 2014 – Das Fotofestival

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Der sogenannte “ENJ” wird jedes Jahr im Zuge des GDT-Festivals verliehen

“Kommse nach Lünen?” So fragt man bei uns im Ruhrgebiet, wenn es darum geht zu erfahren ob ein Fotograf auch zum Fotofestival der Gesellschaft deutscher Tierfotografen (GdT) erscheint. Wir, Jan, Kevin, Ingo, Hermann und Markus waren da, neben ca 1200 anderen Menschen…

Naturfotofestival Lünen2014

Schon am Freitag fanden sich viele Naturfoto-Interessierte in Lünen ein, um der Preisverleihung zum „Europäischen Naturfotografen des Jahres“ und der dazugehörigen Ausstellungseröffnung beizuwohnen. Traditionell wurde dabei Sekt ausgeschenkt und Brezeln verteilt. Ein ganz wunderbarer Rahmen, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, neue Kontakte aufzubauen und alte Freunde zu treffen. Das dabei auch angeregt über die Wettbewerbsergebnisse diskutiert wurde, liegt auf der Hand.

Am Samstag füllte sich der Veranstaltungsort noch einmal um ein Vielfaches. Dicht gedrängt ging es für die Besucher auf den Fotomarkt, wo alle Neuheiten für den Naturfotografen sowohl begutachtet als auch in die Hand genommen werden konnten. Während der Vorträge war erheblich mehr „Luft“ an den Ständen und daher auch mehr Zeit für intensivere Informationsgespräche. Alle Aussteller hatten gut zu tun und waren dankenswerter Weise mit großem Engagement dabei.

Die schon angesprochene Ausstellung zum „Europäischen Naturfotografen des Jahres“ in der lichtdurchfluteten Galerie des Hansesaals zog auch an den beiden Hauptveranstaltungstagen die Besucher an. Und nicht nur die Festivalteilnehmer, die auch Vortragskarten erhascht hatten, sondern auch viele, die nur wegen der Ausstellungen hierher gekommen sind und die Atmosphäre erleben wollten. Großen Zuspruch und Aufmerksamkeit erzielte auch die Auswahl der Bilder aus dem diesjährigen internen GDT-Wettbewerb, die in den beiden Schenkeln rechts und links des Theater- bzw. Vortragsraums aufgehängt waren. Ebenfalls gut besucht war auch die Bilderhalle direkt neben dem Hauptveranstaltungsort. In dem eigentlich als Turnhalle genutzten Gebäude konnten die Besucher gleich mehrere Ausstellungen mit großformatigen Bildern zum Teil sehr namhafter Naturfotografen begutachten und einige kleinere Bildershows im eigens aufgebauten Zelt erleben. Allein hier konnte jeder, der die Bilder und Shows intensiv auskosten wollte, eine ganze Menge Zeit verbringen. In Form einiger interaktiver Spiele zu den Ausstellungen konnten auch die Kinder eingebunden und ihnen auf diese Weise die Faszination Natur und Fotografie nähergebracht werden. Für die zu bezahlenden 4 Euro Eintritt gab es mehr zu schauen und zu erleben als in so manchem Museum, und für Kinder war der Eintritt selbstverständlich frei.

Interessant waren auch die beiden Bilder eines Wals und Mammutbaumes, die mitten in der Stadt Lünen ausgestellt waren. So war das mehrere Meter hohe Bild des Mammutbaumes an einer Lüner Kirche aufgehängt. Beide Bilder vermittelten so den Bürgern auf der Straße einen Eindruck von der Dimension der Lebewesen auf unserem Planeten, der Fotografie, die sich mit ihnen auseinandersetzt und der Fotografen, die ihnen ihre Arbeit verschrieben haben.

Der Nachwuchs

Die Naturfotografie galt viele Jahre als Entertainment für die älteren Generationen. Kaum ein Jugendlicher lässt sich für die Natur begeistern, wenn man sie nicht als App herunterladen kann, war die gängige Tendenz. Ganz so ist es glücklicherweise nicht. Die Jugendgruppe der GDT konnte in 2014 einen enormen Anstieg verzeichnen und dementsprechend hoch war auch die Beteiligung in Lünen. Es wurden neue Bekanntschaften geknüpft, sich ausgetauscht, nette Abende verbracht und einfach das gemeinsame Hobby genossen. Wir freuen uns schon darauf die vielen netten Gesichter im kommenden Jahr wieder zu treffen.

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Die Zukunft der Naturfotografie – Ein Großteil der GDT-Jugendgruppe ließ sich das Festival natürlich nicht entgehen.

Die Vorträge

Neben den  tollen Bildern in der Ausstellung vom ENJ, dem GNJ und in der Bilderhalle sind Vorträge im eigentlichen Theatersaal immer ein weiterer Höhepunkt des gesamten Festivals. Jahr für Jahr kommen dort Namenhafte Naturfotografen aus der ganzen Welt zusammen und berichten in Multimedia Shows oder Vorträgen über ihre Fotografie. Dieses Jahr sorgte besonders der niederländische Fotograf Jan van der Greef mit atemberaubenden Bildern und emotionalen Geschichten für Begeisterung im Publikum. Aber auch lokale und vielleicht noch nicht so bekannte Fotografen überraschten und gaben einen beeindruckenden Einblick in ihr Archiv.

Die Abende

Ein Highlight von Lünen sind sicherlich immer die Abende. Während Tagsüber die Information über neue Bildprojekte oder Fotoprodukte im Vordergrund stehen, herrscht Abends Gemütlichkeit vor. Für viele Fotografen ist ein Festival der perfekte Ort des Austausches, denn durch die vielen Reisen sitzt man sonst nur selten zusammen um miteinander zu sprechen. Und da Lünen auch nur drei Abende sind, werden diese ausgekostet bis der Abend wieder zum Morgen wird. Entsprechend klein sind am nächsten Morgen die Augen und ich kann nicht abstreiten, dass mir nicht beim ein oder anderen Vortrag die Augen ganz kurz weggesackt sind.

Ein typisches Lünenabend läuft folgendermaßen von Statten. Erst geht jeder etwas essen. Das kann im Veranstaltungshotel sein, aber auch außerhalb in der Stadt Lünen. Nachdem man sich gestärkt hat, kommt man wieder am Hilpert Theater zusammen und schwätzt ein wenig beim ersten Bier, worauf das zweite folgt und das Dritte… Man kann sich vorstellen, dass bei diesem Vorgang der Redefluss nicht gebremst, sondern eher verstärkt wird und so sind diese Abende in Lünen immer ein sehr gemütliches redseliges Zusammensein. Mit ein wenig Alkohol, ein wenig Tanz und vielen Freunden…

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Das AC-Foto Blog Team
Kevin Winterhoff

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