Während einer vierwöchigen Reise durch den Süden von Sri Lanka, verbrachten wir einige Tage im Südosten an einer fantastischen Seenlandschaft. Hierzu gab es bereits den Artikel ~ Trees of Tissa ~. Der kleine Ort lag an einer strategisch günstigen Stelle zwischen drei Nationalparks, zu denen wir mehrere Safaris unternommen haben. In der Regel haben wir uns für Halbtagestouren entschieden und diese auch nicht an jedem Tag, weshalb sich dazwischen Zeit ergab um das Umfeld zu erkunden. Sehr häufig zog es mich dabei in die umliegenden Reisfelder.
Zunächst kommen sie unscheinbar daher. Große grüne, recht monotone Flächen in denen in der Regel auch tatsächlich nur Reis wächst. Man kann sich etwas zwischen den Feldern hin und her bewegen, da es an einigen Stellen kleine, leicht erhöhte Trampelpfade gibt. Die restlichen Bereiche stehen unter Wasser, weshalb ich nicht einfach querfeldein gelaufen bin. Gelegentlich sieht man zwar Einheimische, die durch die Felder waten und Dünger mit der Hand ausstreuen, aber für mich kam es eher nicht in Frage. Selbst die höhergelegenen Trampelpfade waren nicht sonderlich zielführend, da die Vögel im offenen Gelände etwas höhere Fluchtdistanzen hatten.
Die mit Abstand häufigsten Vogelarten in den Reisfeldern waren Paddyreiher, Kuhreiher und Schwarzkopfibisse. Die letzten beiden waren aufgrund ihres hellen Gefieders auch sehr einladende Motive. Um sie zu fotografieren habe ich mich häufig über die staubigen Wege am Feldrand angeschlichen und versucht mich ihnen zu nähern. Gelegentlich klappte es auch im Schutz einiger Büsche ganz gut und ich konnte einige Aufnahmen von ihnen machen. Zwischen unserem Guesthouse und den großen Seen verlief ein kleiner Fluss, der sich genau durch die Reisfelder schlängelte. Für mich war es ein enormer Vorteil, weil sich dadurch auch diverse andere Wasservögel dort zeigten und man auf beiden Seiten des Feldwegs Motive entdecken konnte. Nebenbei gab es auch nette Unterhaltungen mit Einheimischen und weniger schöne Begegnungen mit einem „Rudel“ kläffender Hunden, denen die Fotoausrüstung vermutlich etwas unheimlich war. Interessant waren auch zwei Einheimische, die ich mehrere Male getroffen habe, wie sie volltrunken auf einem Roller vorbeikamen. Anscheinend war meine Fotostrecke ihr Promilleweg um nicht auf der öffentlichen Straße fahren zu müssen.
Am Flussufer standen auch noch einzelne große Bäume, die Halsbandsittichen als Brutplatz und den Pfauen als Schlafplatz dienen. Es sind die gleichen spannenden Bäume wie im ersten Blogeintrag zu Sri Lanka, deren Äste mit dem feinen Moos überwachsen sind.
Direkt vor unserem Balkon war ebenfalls ein Reisfeld, in dem wir auch stets einige Reiher beobachten konnten. Im Laufe der Zeit kamen jedoch auch vereinzelnd Schlangen oder Warane vorbei, die in den Feldern auf Nahrungssuche gehen.
Im Laufe der Zeit habe ich also zunehmend Gefallen am frischen Grün der Reisfelder gefunden und die Zeit, die ich mit der Kamera dort verbracht habe sehr genossen. Als Reiseausrüstung hatte ich übrigens eine Canon EOS 5D III und als Zweitbody eine Canon EOS 80D dabei. Vor allem bei den Vögeln hat mir der Cropfaktor von 1,6 enorm weitergeholfen um sie groß genug abbilden zu können. Als Tele hatte ich das Canon EF 100-400/4.5-5.6 L IS USM II mit dabei, das ich ursprünglich nach der Reise wieder verkaufen wollte, da ich in Deutschland meistens das Canon EF 500 f/4 L IS II verwende. Long story short: Ich habs behalten, weil mir die Flexibilität als Ergänzung zur Festbrennweite und die Schärfe wirklich gut gefallen haben.
Jan Piecha
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Ein schöner Beitrag mit wunderbaren Bildern