Wiesenwesen

Der Tau der Nacht hängt noch träge an den Grashalmen. Frische, nach Erde duftende Luft, erfüllt die Dämmerung. Nebelschwaden streifen sanft über die Landschaft. Die Wiesenwesen sind noch erstarrt, eingerahmt im blauen Licht des herannahenden Tages.

Schmetterlingshaft | Canon EOS 5d III + 70-200mm 2.8 L IS II
Gefleckte Heidelibelle | Canon EOS 5d III + Canon 100mm 2.8 L IS

Wasserperlen, auf Spinnenfäden aufgereiht, werfen das erste Licht zurück. Die Wiese fängt an zu leuchten.

Spinne im Morgenlicht | Canon EOS 5d III + Canon 100mm 2.8 L IS

Wenn ich an solch einem Morgen durch die Natur streife, komme ich zur Ruhe. Ich höre auf über den Alltag nachzudenken und tauche ein in eine Welt aus Grashalmen, Tau und Insekten.

Bläuling | Canon EOS 5d III + Canon 100mm 2.8 L IS

Sobald ich die ersten Wiesen erreicht habe, senkt sich mein Blick und ich versuche zwischen den Gräsern Insekten auszumachen. Durch das konzentrierte Suchen falle ich recht schnell in einen Flow-artigen Zustand, in dem ich alles um mich herum vergesse, sich meine Sinne schärfen und ich mich komplett auf die momentane Tätigkeit fokussiere. Wenn ich ein Tier an einer für mich interessanten Stelle gefunden habe, so bleibe ich meistens auch den Großteil des jungen Morgens dort, probiere verschiedene Kompositionen aus und beobachte, wie das sich verändernde Licht die Szene gestaltet.

Wespenspinne | Canon EOS 5d III + Canon 100mm 2.8 L IS
Westliche Keiljungfer | Canon EOS 5d III + Canon 100mm 2.8 L IS

Wenn der leichte Nebel sich fast verzogen hat, ich die ersten Libellenflügel im Gras vibrieren höre und die Schmetterlinge ihre Flügel öffnen, wird es langsam Zeit für mich den Rückweg anzutreten. Der Zauber des Morgens ist bald verflogen und ich freue mich schon darauf, das nächste Mal mit meiner Kamera durch die Wiesen zu ziehen.

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Über den Autor:

Maximilian Hornisch ist ein junger Naturwissenschaftler und Naturfotograf. Als Biochemie-Student widmet er sich den rationalen Grundlagen des Lebens und mit der Fotografie versucht er die subjektiven und emotional erfahrbaren Ebenen der Natur festzuhalten. Die Natur nimmt damit eine zentrale Rolle in seinem Leben ein – als Forschungsobjekt und als Möglichkeit der künstlerischen Entfaltung.

www.maximilianhornisch.com

Anmerkung der “Redaktion”:  Im Frühling diesen Jahres wurde Maxi mit seinem Foto “Steinadler” zum Gesamtsieger beim GDT Naturfotografen des Jahres gewählt. Mehr dazu hier: https://www.gdtfoto.de/seiten/gdt-naturfotograf-des-jahres-ergebnisse-2018.html

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