Schon von weitem hörte ich das hohe Pfeifen der Singschwäne und vereinzelt das Gurren der Höckerschwäne. Eigentlich wollte ich Eisformationen vor der Greifswalder Küste fotografieren, doch hunderte Schwäne boten sich als Fotomotiv förmlich an. Der Bodden war zugefroren und hinterließeinen schmalen eisfreien Rand, auf dem Schwäne langsam am Küstenstreifen hin und her schwammen. Um eine niedrige Perspektive zu erreichen, legte ich mich in den nassen Sand und mein 500mm Objektiv direkt auf den Boden. So fotografierte ich bis zum Sonnenuntergang startende Schwäne mit kurzen Verschlusszeiten bis ich bei hohen Empfindlichkeitsstufen angelangt war.
Das Licht wurde langsam dämmrig und die Schwäne waren nur noch als schwarze Schatten vor einmaliger Farbkulisse zu erahnen. Erst der Wechsel der Einstellungen von einer 1/400 Sek. Verschlusszeit und ISO 6400 hin zu ISO 100 und einer Belichtungszeit von einer halben Sekunde fing die friedliche Stimmung des Abends ein. Die Schwäne wurden ruhiger und schwammen langsam immer weiter auf mich zu. Einige Zeit später belichtete ich eine volle Sekunde bei Dunkelheit. Das menschliche Auge vernahm nur noch leichte Rot- und Orangetöne, erst der Sensor der Kamera zeigte die wunderschönen Farben lange nach Sonnenuntergang.
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Zu Jan Leßmann:
Moin, zur Zeit lebe ich in Greifswald und studiere Landschaftsökologie und Naturschutz. Auf der Suche nach Formen, Farben und Strukturen in der Natur fasziniert mich die kreative Begegnung mit alltäglichen Motiven.
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Herzlichen Dank für den wertvollen Artikel!
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